Um Finanzen zu dokumentieren: Das Haushaltsbuch
Wer kennt die Situation nicht: Irgendetwas ist passiert, der Lohn bleibt aus oder man hat zu hohe Ausgaben gehabt. Wer rote Zahlen auf seinem Konto sieht, muss sparen. Damit Sie nicht mehr ausgeben, als Sie haben, sollten Sie sich ein Haushaltsbuch zulegen – ob online oder analog mit Stift und Papier, das bleibt Ihnen überlassen. Wie Sie ein solches Buch anlegen und wie es Ihnen helfen kann, Ihre Finanzen zu ordnen, das sehen Sie im folgenden Beitrag.
1. Stift und Zettel oder eine App auf dem Smartphone?
Überlegen Sie sich, was für eine Art von Haushaltsbuch Sie möchten. Sind Sie mit Stift und Zettel gut bedient? Oder möchten Sie lieber Ihr Smartphone dafür benutzen? Der Vorteil beim Smartphone ist natürlich, dass die Beträge gleich ausgerechnet werden und Sie nicht noch mit dem Taschenrechner alle Kosten ausrechnen müssen. Wenn Sie allerdings mit einem Smartphone nicht so gut umgehen können oder nicht bereit sind, ein wenig Geld für eine gute App zu investieren, dann sollten Sie lieber zu Stift und Zettel greifen. Natürlich gibt es auch Programme für den PC, aber auch diese Programme kosten etwas. Ganz gleich, welche Variante Sie für sich in Anspruch nehmen, das Resultat bleibt immer gleich.
2. Ausgaben vor Augen führen
„Hier mal eben noch dies eingekauft, und ach, das wollte ich auch schon immer mal haben.“ Meistens sind es Kleinigkeiten oder auch große Wünsche, die man sich zum falschen Zeitpunkt erfüllt, die einen in die roten Zahlen bringen. Führen Sie sich explizit vor Augen, welche Summe Sie für welchen Gegenstand ausgeben. Geld geht bekannterweise einfach aus der Hand.
Um den Überblick auf dem Konto, im Portmonnaie und in der Spardose nicht zu verlieren, sollten Sie sich einmal eine Liste mit den Summen notieren, die immer abgezogen werden. Solche Ausgaben sind zum Beispiel die Miete, Strom, Gas, Versicherungen, Musikschulunterricht der Kinder, Mitgliedschaftsbeitrag für den Fußballverein, Handyrechnungen, Internet- und Festnetzanschlüsse und vieles mehr. Notieren Sie sich genau, wie viel von ihrem Konto monatlich abgebucht wird. Notieren Sie sich auch, wie viel Geld Ihnen im Monat zur Verfügung steht, natürlich abzüglich der Kosten, die Sie im Monat immer ausgeben müssen, nachher vergessen Sie diese Kosten und denken, dass Sie am Monatsende noch viel Einkommen haben.
3. Bar oder mit Karte?
Einer Studie zu Folge geht Geld, das man nicht sieht, schneller von der Hand als Geld, welches sich im Portmonnaie befindet. Verzichten Sie also auf Ihre Kreditkarte und zahlen Sie höchstens den Einkauf mit Ihrer Bankkarte. Bargeld lässt sich eben schwieriger ausgeben, da man das Geld, das man ausgibt, auch visuell vor Augen hat.
4. Alle Einnahmen müssen eingetragen werden!
Vergessen Sie nicht, alle Ausgaben einzutragen. Behalten Sie Quittungen beim Einkaufen oder notieren Sie sich die Summe, die Sie ausgegeben haben. Am Ende des Tages sollten Sie spätestens notieren, wie viel Sie von Ihrem monatlichen Budget ausgegeben haben und wie viel Ihnen noch zur Verfügung steht.
5. Ein Beispiel zu einem Haushaltsbuch
Es gibt zwei Varianten, wie Sie Ihr Haushaltsbuch führen können. Erstens könnten Sie einfach alle Ausgaben im Monat addieren und ausrechnen, wie viel Sie im Monat ausgeben. Dabei wäre es hilfreich, wenn Sie zuordnen würden, wie viel Sie beispielsweise für Nahrung, wie viel für Genuss und wie viel für Sonstiges ausgeben. Am Ende des Monats sehen Sie dann, welcher Bereich für Sie am teuersten ist. So können Sie sehen, ob Sie in dem Bereich sparen können oder ob Sie wo anders sparen.
Die zweite Variante, die ich persönlich auch praktischer finde, geht wie folgt: Sie notieren sich, wie viel Geld Ihnen im Monat zusteht. Dies schreiben Sie oben auf ein Blatt Papier oder in Ihre Kladde. Unter Ihrem monatlichen Einkommen notieren Sie mit einem Gedankenstrich, der ein Minus darstellen soll in unserem Fall, die festen monatlichen Ausgaben, die Sie haben. Ziehen Sie einen Strich unter die Auflistung und berechnen Sie Ihren neuen Kontostand. Dieser bleibt nun auf Ihrem Zettel und sobald Sie etwas von dem Gehalt ausgeben, notieren Sie es und notieren den neuen Kontostand. Sie können allerdings auch erst die Ausgaben einer Woche notieren, und dann die Summe addieren und vom Gehalt abziehen, wenn Sie nicht ständig mit Ihrem Taschenrechner rechnen können.
6. Eigene Meinung
Auch ich habe nur ein festes Budget zur Verfügung und achte auch darauf, wie viel ich zur Verfügung habe und was ich noch ausgeben muss. Da ich lieber mit meinem Smartphone alles steuere, habe ich mir eine kostenlose App geholt mit der ich meine Finanzen im Überblick habe. Man gibt dort ein, wie viel Geld man zur Zeit hat und kann direkt die Ausgaben subtrahieren, die man ausgegeben hat. Sofort wird auch der neue Kontostand angezeigt. Sehr gut ist auch die Funktion, dass man die Ausgaben benennen kann, somit weiß ich sofort, für was ich wie viel ausgegeben habe. Da ich seit einigen Monaten auf meine Ausgaben achte, kann ich sagen, dass es doch schon hemmt mehr Geld auszugeben, wenn man darauf achtet, wie sich der Kontostand verändert und man sich vor Augen führt, dass der nächste Monat mit dem neuen Gehalt noch ein wenig weit weg liegt.