Angesichts des langen Winters, müssen sich viele von uns, im nächsten Jahr, wohl auf deftige Nachzahlungen bei den Heiz- und Nebenkostenabrechnungen gefasst machen …
Zumal auch jetzt, Mitte September, die meisten von uns ihre Heizkörper schon wieder angestellt haben. Selbst Polit-Magazin wie der Focus haben (http://www.focus.de/immobilien/wohnen/wohnen-heizen-lueften-wechseln-so-spart-man-bei-strom-und-heizkosten_aid_1104984.html) daher, unter dem Motto „heizen, lüften, wechseln“ Energiespar-Tipps zusammengestellt. Wobei hier die Autoren dazu raten, dass vielleicht auch mal ein warmer Pulli (selbst wenn viele von uns derzeit noch im Shirt- und Bikini-Modus sein mögen) ausgepackt wird. Denn: „Rund sechs Prozent seiner Heizkosten kann ein Haushalt einsparen, wenn die Raumtemperatur nur um ein Grad gesenkt wird!“
Zudem ist es natürlich so, dass viele von uns, beim Lüften, wortwörtlich ihr Geld aus dem Fenster hinaus werfen. Dennoch sieht man allenthalben die Unart, dass Fenster ständig „auf Kipp gestellt“ sind. Absolut falsch, sagt die Verbraucherzentrale Sachsen. Tatsächlich nämlich würden Energiesparfüchse beim Lüften ihrer Wohnung auf das Dauerlüften mit gekippten Fenstern verzichten: „Besser mehrmals am Tag Stoßlüften!“ Und dabei die Thermostatventile schließen, raten (http://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/Richtiger-Umgang-mit-der-Heizung-spart-Energie-und-Geld) die Verbraucherschützer.
Nach deren Auskunft kann auch mit modernen und topp gewarteten Heizungsanlagen bares Geld gespart werden: „Alte Heizkessel sollten ausgetauscht werden, denn moderne Heizungsanlagen verbrauchen bis zu 40 Prozent weniger Energie“, weiß Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen: „Besonders vorteilhaft sind Brennwertgeräte. Sie arbeiten mit hohem Wirkungsgrad und nutzen die Wärme des Abgases!“
Dass dagegen Elektroheizungen nicht lohnen, darauf hat das Vergleichsportal Verivox bereits 2011 aufmerksam (http://www.verivox.de/nachrichten/verbraucherzentrale-elektroheizungen-lohnen-nicht-79817.aspx) gemacht. Die seien nämlich, ganz im Gegenteil, die größten Stromfresser in Haushalten. Eine mit Strom betriebene Heizung verursache in aller Regel höhere Kosten als andere Energieträger. Solche Geräte sollten daher allenfalls für selten genutzte Räume, quasi als mobile Energiequelle, in Betracht kommen.
Tatsächlich scheint das Thema Mieter wie auch Hausbesitzer zu bewegen: „18 Grad reichen“, urteilt (http://www.suedkurier.de/tipps/haus-garten-tiere/bauen-wohnen/Heizen-lueften-wechseln-So-spart-man-bei-Strom-und-Heizkosten;art471,6297774) der Südkurier in fett gedruckten Lettern und verweist auf den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der davon ausgeht, dass eine Raumtemperatur jenseits der 20 Grad selbst im Wohnzimmer verschwenderisch und unangebracht ist. In Küche und Schlafzimmer würden dann auch mal 18 Grad genügen: „Allerdings sollte die Temperatur nicht dauerhaft unter 15 Grad fallen. Sonst kühlen die Wände aus, und Schimmel kann sich bilden!“
Auch der Mieterbund sieht hier, in den Heizkosten, den dicksten Batzen künftiger Nebenkostenabrechnungen. Hier (http://www.mieterbund.de/heizkosten_sparen.html) warnen die Experten vor allem davor, Räume zunächst zu überheizen und dann, durch Lüften, wieder herunter zu kühlen.
Auch Fenster, die auf „Dauerkipp“ stehen, sind für den Mieterbund aus gutem Grund ein Thema. Denn dabei entstünden, schleichend und unbemerkt, die höchsten Wärmeverluste: „Bis zu 200 Euro pro Heizsaison kann der Mieter allein durch die Vermeidung von dauerhaft angekippten Fenstern einsparen!“ Außerdem werde, beim nur kurzfristigen Stoßlüften, ein Auskühlen der Räume und des Mobiliars vermieden.
Vermutlich werden die ausufernden Energie- und Heizkosten aber auch die Wohlfahrtsverbände weiterhin beschäftigen. So kritisierte (http://www.diakonie-oldenburger-land.de/index.asp?ID=9997) die Diakonie im Oldenburger Land bereits 2009, dass die Jobcenter häufig nur 80 Prozent der Energiekosten der Hartz IV-Empfänger übernehmen. Dabei hätten die doch einen Anspruch auf Übernahme angemessener Heizkosten: „Die warme Wohnung wird zum Luxusgut“, argwöhnt daher Heinz-Herman Buse, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Oldenburg-Stadt und fürchtet, dass sich manch einer, (s)eine angemessene Raumtemperatur, vom Mund absparen muss.
Viele Aufgaben also für unsere Politiker und die neue Regierung, ganz gleich, wer vom Volk kommenden Sonntag dazu gekürt wird!
Copyright by: Peter Hoffmann
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