Niedrigzinsen sollten nicht zu Spontankäufen verführen!
Jeder, der schon mal die Doku-Soap „mieten, kaufen, wohnen“ auf VOX geschaut hat, der kennt die Sorge der Makler, dass die Finanzierung durch die Interessenten nicht wirklich „gestemmt“ wird …
Tatsächlich sehen auch Fachportale wie ImmobilienScout24 einen beunruhigenden (!) Trend zu eher unüberlegten (Spontan) Käufen. Ja, gerade Kaufinteressenten seien (http://www.immobilienscout24.de/content/dam/is24/documents/unternehmen/2014/20140217_PM_Risikobereitschaft%20Baufinanzierung%20in%20Metropolen.pdf) heute weitaus stärker dazu bereit, sich zu verschulden, als das noch vor einigen Jahren der Fall war.
Vollfinanzierung nach wie vor schwierig!
Dabei gehen nicht nur Polit-Magazine wie der Focus den Risiken einer jeden Immobilien-Finanzierung auf den Grund (http://www.focus.de/immobilien/finanzieren/100_prozent_finanzierung/risiken_aid_17298.html) und argwöhnen, dass manche Offerten auch mal zu einem vorschnellen Abschluss verleiten. Dabei sollten sich Kauf- und Bauwillige den Traum vom Eigenheim reiflich überlegen und niemals vorschnell handeln, zitiert man hier Max Herbst, Inhaber der Frankfurter FMH Finanzberatung. Gerade eine Vollfinanzierung müsse auf soliden Füßen stehen.
Risikobereite Käufer
Mahnungen, die offenbar bei vielen heutzutage ungehört verhallt sind. Denn auch immobilien-zeitung.de, die Fachzeitung für die Immobilien-Wirtschaft, geht (http://www.immobilien-zeitung.de/1000018566/hauskaeufer-gehen-ins-risiko) davon aus, dass Immobilien-Interessenten heute immer weniger Eigenkapital einbringen können oder auch wollen.Dabei ist, laut geld-magazin.info, eine Vollfinanzierung (http://www.geld-magazin.info/blog/immobilien-vollfinanzierung) überhaupt erst seit einigen Jahren möglich. Die neuen Möglichkeiten indes scheinen viele zu beflügeln. Das jedenfalls zeigt eine aktuelle Analyse von über 29.000 Kreditanfragen in den fünf größten Städten.
Teure Metropolen
Wobei gerade angesagte Metropolen wie München oder Hamburg generell als „schwieriges Pflaster“ für Kaufinteressenten daher kommen. Denn hier sind die Käufer in spe in den vergangenen Jahren mit starken Preiszuwächsen bei Wohnungen wie auch Häusern konfrontiert worden.
Auch in Köln und Frankfurt am Main müssen Käufer, ImmobilienScout24 zu Folge, allmählich immer tiefer in die Tasche greifen. Ein Trend, der ganz offensichtlich die Risikobereitschaft vieler geschürt hat. Denn tatsächlich scheinen viele bereit, sich für ihre Traumimmobilie stark zu verschulden:
So betrug das angegebene Eigenkapital bei den analysierten Finanzierungsanfragen im letzten Quartal 2013 zwischen 9 Prozent in Hamburg und 16 Prozent in München. Wenig, wenn man bedenkt, dass früher eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 bis 30 (besser sogar 40!) Prozent angestrebt wurde.„Anfang 2010 waren in diesen Städten noch 22 bzw. 25 Prozent Eigenkapitalquote üblich“, blickt ImmobilienScout24 zurück und sieht eine ähnliche Entwicklung für Berlin, Köln sowie Frankfurt am Main. Denn auch hier scheinen die Käufer zunehmend risikofreudig und ihre eigenen vier Wände immer häufiger durch hohe Kredite zu finanzieren!
Niedrige Bauzinsen: Chance und Risiko zugleich?
Tatsächlich sehen viele Experten in den derzeit supergünstigen Finanzierungsmöglichkeiten ein zweischneidiges Schwert. Denn „trotz der niedrigen Zinsen sollten sich Verbraucher nur so viel Immobilie kaufen, wie sie sich auch leisten können“, mahnt Professor Steffen Sebastian vom Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg. Der geht nämlich nach wie vor davon aus, dass deutlich weniger als 30 Prozent Eigenkapital gar keine gute Idee sind!
Auch Ralf Weitz, Geschäftsleiter Baufinanzierung bei ImmobilienScout24, beobachtet den Trend, dass einige Interessenten durch die derzeitige Niedrigzinsphase regelrecht verführt werden und sich, schlussendlich, ein Objekt zulegen, dass sie sich unter anderen Bedingungen nicht hätten leisten können. Und damit – mitunter -, dann auch in Not kommen.
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