Immobilien: Erhöhte Energiestandards und erhöhte Preise

Exklusive Bauvorhaben wie die Sendlinger Bauprojekte haben natürlich zu Recht ihren Preis. Doch sind auch viele andere Immobilien teuer – der Bundesbank zufolge zu teuer, so T-Online. Klassisches Beispiel: Altbauwohnungen in München. Auch die Mieten für Neubauten könnten infolge einer Neufassung der Energiespar-Standards steigen.

Höhere Mieten durch erhöhte Energiestandards?

In Deutschland gelten für Neubauten in Zukunft schärfere Energiespar-Standards. Neben dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat eine Neufassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) der Bundesregierung befürwortet, in der Mindestanforderungen für Neubauten verbindlich geregelt sind. Der Bundesverband der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen hingegen kritisiert dies scharf. Denn diese Veränderung würde den Wohnungsbau bremsen, der dringend nötig sei. Außerdem werden ansteigende Mieten für Neubauten befürchtet. So wird der zulässige Primärenergiebedarf in den Jahren 2014 und 2016 in zwei Stufen um je 12,5 Prozent gesenkt. In Bezug auf die Dämmwirkung der Gebäudehülle werden die Bedingungen um zehn Prozent angehoben. Immobilien, die bereits bestehen, haben hingegen keinen Veränderungen zu befürchten. So soll die Energieeffizienz von Immobilien durch den Staat erhöht werden. In den neuen Anpassungen der EnEV werden auch neue Vorgaben der EU berücksichtigt.

Zu teure Mieten in den Ballungszentren

Folgt man der Deutschen Bundesbank in ihrem Monatsbericht, so sind vor allem Wohnungen in beliebten Ballungsgebieten überteuert, wie T-Online berichtet. Die Immobilien hätten jüngst zu Preisen geführt, die durch längerfristige demografische und wirtschaftliche Einflüsse nicht gedeckt seien. An erster Stelle fallen dabei Dachgeschosswohnungen in den Großstädten wie München, Hamburg oder Frankfurt am Main auf, die die Bundesbank bis 20 Prozent für zu teuer hält. In kleineren Städten wären es hingegen fünf bis zehn Prozent. Besser sei die Lage bei den Einfamilienhäusern. Denn bei ihnen wäre kaum eine Veränderung zu erkennen, unabhängig davon, ob auf dem Land oder in der Stadt. Zum Vergleich: Während in den Ballungsgebieten in den letzten Jahren ein Preisanstieg von über 25 Prozent zu verzeichnen ist, sind es im bundesdeutschen Durchschnitt etwa acht Prozent.

Aber eine Gefahr für eine Blasenbildung bestünde nicht. Doch sieht die Bundesbank die Gefahr, dass die neuen Preise zu erheblichen Vermögensverlusten bei den Käufern der Wohnungen führen könnten. Weil aber der Umfang der Immobilienkredite seit 2010 nur moderat gestiegen sei, müsse nicht mit einem Risiko für die Gesamtwirtschaft gerechnet werden. Vielmehr seien die Standards solche Kredite zu vergeben eher angehoben worden.

Dennoch geht die Bundesbank nicht davon aus, dass der Preisdruck zurückgeht, obwohl immer mehr gebaut wird. Obwohl das Angebot deutlich gestiegen ist, genüge es nicht die große Nachfrage abzudecken, die vor allem durch Zuwanderung entsteht. Vor allem Geschosswohnungen seien Mangelware. Erst dann würden sie in dem Umfang gebaut, wie sie benötigt werden, wenn ihre Vermietung zu ausreichend Renditepotenzial führt. Deshalb sei der diskutierte Mietpreis-Stopp kontraproduktiv.

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