Der eigene Kamin

Schön und nützlich: Kamine

Heute gibt es für jeden Haus- und Wohnstil einen passenden Kamin: vom Einzelstück bis zum preisgünstigen Standard-Typ; von der rustikalen Ausführung mit Steinverkleidung bis zum eleganten Kamin aus Marmor; vom Nachbau überlieferter Formen bis zum modernen Kunstobjekt; von der ausladenden, repräsentativen Feuerstelle bis zum handlichen Exemplar fürs kleine Zimmer.

Über die Schönheit Ihres Traumkamins sollten Sie aber seinen Nutzen nicht vergessen: Er muss auch heizen können. Dazu braucht er das richtige Innenleben.

Verena N. / pixelio.de

Kein Feuer brennt ohne Sauerstoff aus der Luft. Wie viel Luft gebraucht wird, das hängt von der Öffnung des Feuerraums ab: Je größer, desto mehr. Dass die Luft in den Feuerraum strömt, dafür sorgt der Schornstein. Je höher der Schornstein, je größer sein Querschnitt, desto mehr Luft saugt er an und transportiert er nach draußen.

Schornstein und Feuerraum müssen exakt aufeinander abgestimmt sein: Ist der Schornstein im Verhältnis zu klein, stauen sich die Rauchgase. Folge: Der Kamin qualmt. Um dicke Luft zu vermeiden, ist für den offenen Kamin ein Schornsteinquerschnitt von mindestens 20 mal 20 Zentimeter vorgeschrieben. Ihr Schornsteinfeger sagt Ihnen, welcher Kamin zum Schornstein passt.

Machen Sie dem Feuer Luft

Die Luft, die der Schornstein in den Feuerraum saugt, kommt in alten Häusern durch Ritzen in undichten Fenstern und Türen. Unangenehme Nebenwirkung: Durch die ständig nachströmende Außenluft kühlt das Zimmer aus; die erwärmte Luft hingegen verschwindet ungenutzt durch den Schornstein – es zieht. Das ist ein Grund, weshalb der traditionelle offene Kamin trotz anheimelnden Feuers den Bauch wärmt und den Rücken kühlt.

Sind neue, dichte Fenster eingebaut, müssen Sie auf andere Weise für Verbrennungsluft sorgen: Durch einen Kanal wird Außenluft oder Luft aus dem Keller in den Kaminsockel geleitet. Von dort strömt sie durch Luftgitter in das Zimmer, wird vom Schornstein angesaugt und zieht in den Kamin. Für den Kanal müssen Sie meist 15 Zentimeter Querschnitt rechnen. Er muss eine Klappe haben: Sie verhindert, dass der Raum auskühlt, wenn der Kamin nicht geheizt wird.

So heizen 5ie effektiver

Der traditionelle Kamin heizt nur durch Wärmestrahlung: Gegenstände, auch Menschen, werden durch sie erwärmt; die Raumluft hingegen bleibt kühl. Die Heizwirkung lässt sich durch Einbau eines sogenannten Konvektionskamins steigern, der auch die Luft im Raum erwärmt.

Sie erwärmt sich an einem Heizeinsatz aus Stahlblech oder Gusseisen, der anstelle des fest eingemauerten Feuerraumes im Kamin eingebaut wird. Und so funktioniert es: Raumluft strömt durch ein Gitter in den Kaminsockel, streicht hinter dem Heizeinsatz hoch und erwärmt sich dabei, denn das Metall leitet die Wärme sehr gut. Die erwärmte Raumluft kommt oben am Kamin durch Gitter wieder heraus.

Die Raumluft wird im Sockel mit der Verbrennungsluft von draußen oder aus dem Keller gemischt. Damit erreicht man zweierlei: Die Raumluft wird temperiert und die verbrauchte Luft erneuert sich unmerklich.

Vier Vorteile sichern Sie sich außerdem, wenn Sie den Heizeinsatz mit Türen ausstatten:

• Die Verbrennung wird langsamer und damit gründlicher.

• Die kalte Außenluft strömt nicht mehr durch den Raum in den Kamin: Es zieht nicht mehr.

• Die Türen dienen als Funken- und Spritzschutz.

• Staub und Asche bleiben im Feuerraum, wenn der Kamin nicht geheizt wird.

Türen gibt es aus Stahl und Guss sowie aus Glaskeramik. Vorteil des durchsichtigen Materials: Sie können die Flamme auch bei geschlossener. Tür sehen. Nachteil: An den Glastüren stören Schmutz und Ruß mehr.

Wie stark sie verschmutzen, das kommt auf die Luftführung im Heizeinsatz an. Wenn die Verbrennungsluft von vorne zum Feuer strömt, dann werden die Partikel stets weggeblasen.

Ein wichtigerer Grund, die Verbrennungsluft von vorne herzuleiten: Wenn beim Nachlegen von Brennstoff die Tür geöffnet wird oder beim Heizen geöffnet bleibt, dann hält der Luftstrom Qualm und Rauchgase im Kamin.

Duschwasser vom Kamin schnell erhitzt

Beim Heizkamin sind die Rauchgase viel heißer als beim traditionellen, offenen Kamin. – so um die 500 Grad Celsius, Da liegt der Gedanke nahe, den Wärmeüberschuss zu nutzen – für die Zentralheizung oder das Brauchwasser. Das leistet ein Warmwasserkamin.

Und so funktioniert er: Im oberen trichterförmigen Teil des Feuerraumes werden die heißen Rauchgase gesammelt und durch das Anschlussrohr in den Schornstein geführt. Auf ihrem Weg in den Schornstein streichen die heißen Rauchgase an Metallplatten vorbei, die begierig Wärme aufnehmen und n wasserdurchflossene Rohre oder Wände abgeben.

Wichtig ist eine großflächige Anordnung der Metallplatten. Sie müssen leicht zugänglich sein, damit sie gut gereinigt werden können.

Solche Warmwasser- Kamine müssen außerordentlich sicher arbeiten. Deshalb auf einen TÜV-Nachweis achten. Außerdem muss das ganze fachgerecht installiert sein. Fragen Sie deshalb unbedingt vor dem Kauf Ihren Schornsteinfeger, ob der Kamin geeignet ist.

Welcher Kamintyp heizt am besten?

Wie gut die verschiedenen Bautypen heizen können, lässt sich anhand des Wirkungsgrads vergleichen. Würde die Energie des Brennstoffes vollständig genutzt, wäre der Wirkungsgrad 100 Prozent. Das ist aber technisch nicht möglich. Null Prozent wären es, wenn die gesamte zugeführte Energie nutzlos durch den Schornstein verpufft.

Diese Wirkungsgrade können etwa erreicht werden:

•Offener Kamin 10 Prozent

•Warmluft-Kamin 20 Prozent

• Heizkamin       70 Prozent

•Warmwasserkamin 80 Prozent

Für welchen Kamm Sie sich entscheiden, hängt von Ihren Wünschen ab: Wenn Sie großen Wert auf die Heizwirkung legen, dann wählen Sie den Heiz- oder Warmwasserkamin. Wenn Sie das Flammenspiel unmittelbar genießen wollen, dann geben Sie den Warmluftkamin den Vorzug. Er bringt mindestens doppelt so viel Prozent wie der traditionelle offene Kamin.

Hinweise und Tipps zur Planung

Beim Bau von Kaminen ist eine Vielzahl von Vorschriften, Gesetzen und technischen Regeln zu beachten. Ein Neubau kann gleich entsprechend gebaut werden. Beim Altbau kommt es darauf an, wie gut er sich für den nachträglichen Kamin-Einbau eignet. Das sollten Sie beachten:

• Das Kaminzimmer muss die vorgeschriebene Mindestgroße von zwölf Quadratmetern Wohnfläche haben.

• Jeder Kamin braucht einen separaten Schornstein. Er muss einen Querschnitt von mindestens 20 mal 20 Zentimeter haben und die Feuerstelle um mindestens 450 Zentimeter überragen

• Die Decke muss genügend stabil sein, damit sie den schweren Kamin tragen kann.

• Die Wand hinter dem Kamin sollte nicht aus brennbarem Material gebaut sein.

• Brennbare Haus- und Einrichtungs-Teile haben die vorgeschriebenen Mindestabstände zum Feuer.

• Es dürfen keine Elektroleitungen im Bereich hinter dem Kamin verlegt sein.

• Die notwendige Zuluft muss in ausreichender Menge in den Kamin geleitet werden.

• Nur Geräte und Teile von Heizanlagen mit einem amtlichen Prüfzeugnis kaufen.

• Auf fachgerechte Installation größten Wert fegen – zu Ihrer Sicherheit.

• Sprechen Sie mit dem Schornsteinfeger, bevor Sie entscheidende Schritte unternehmen: Erkennt Ihr Haus und die Vorschriften, und er kann beurteilen, ob sich beides mit dem Kaminbau vereinbaren lässt. Er sagt Ihnen auch, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen, oder welche baurechtlichen Schritte zu tun sind.

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  1. Nina Tulpe
    Mai 8th, 2013 um 14:05

    Wir sind vor ein paar Monaten in unser Haus gezogen und ich habe schon ewig von einem tollen Kamin im Wohnzimmer geträumt. Wir haben unseren bei (www.heseler-kaminstudio.com) bestellt und sind vollkommen glücklich. Er sieht super edel aus. Das ganze Wohnzimmer sieht nun nach sehr viel mehr aus und der Kamin schafft ein unglaublich tolles Ambiente. Kann ich nur Weiterempfehlen!

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