Was hilft gegen die hohen Stromkosten!?
Die Programmzeitschrift Funk Uhr hat derzeit mit „25 clevere Energiespartricks“ noch einmal ein Thema in den Fokus des Interesses gerückt, von dem jedermann betroffen ist …
Wobei natürlich vor allem niedere Einkommen unter den explodierenden Kosten leiden. Tatsächlich hat sich hier, mit der so genannten Energiearmut, ein neuer sozialer Brennpunkt aufgetan, der heute sogar von allgemeinen Online Lexika wie Wikipedia thematisiert (http://de.wikipedia.org/wiki/Energiearmut_(Sozialpolitik)) wird.
Hier ziehen die Autoren Großbritannien (mangels einer eindeutigen deutschen Definition) als Beispiel heran. Laut dortiger Definition gelte ein Haushalt als „energiearm“, wenn er mehr als zehn Prozent seines Einkommens für den Kauf von Energie aufwenden muss, um im Hauptwohnraum 21 Grad Celsius und in den übrigen Räumen 18 Grad Celsius zu gewährleisten.
Die zentrale Ursache für eine Energiearmut, ob nun in England oder bei uns, sei freilich die Armut an sich. Denn: „Nur in Haushalten mit niedrigem Einkommen können die Kosten für Strom und Gas zu einem existenzbedrohenden Faktor erwachsen!“
Wohl wahr, wie auch Hilfsorganisationen erklären. So warnte (http://www.caritas-nrw.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=1093) die Caritas in NRW bereits 2008 vor den dramatischen Auswirkungen steigender Energie- und Lebenshaltungskosten für sozial schwache Haushalte. Denn zu den hohen Energiekosten kämen ja noch höhere kommunale Gebühren, Müll, Abwasser und höhere Mieten on the top: „Für einkommensschwächere Haushalte bedeutet diese Preisentwicklung, dass sie mehr als 50 Prozent ihres Nettoeinkommens für Wohnung und Haushaltsenergie zahlen müssen“, argumentierte man seinerzeit unter Hinweis auf Daten des Mieterbundes.
Um vor allem die gefürchteten Stromsperren zu vermeiden, plädiert die Caritas für die Einrichtung eines Frühwarnsystems, den Einsatz von Chipkarten-Stromzählern und eine Energieberatung vor Ort. Doch natürlich kann auch jeder selbst seinen Teil dazu beitragen, damit die Stromkosten nicht ausufern. So empfiehlt die Funk Uhr ein Notebook statt des PC, da tragbare Computer nur etwa ein Drittel so viel wie Schreibtischcomputer an Strom schlucken.
Zudem gelte es, Energiesparlampen einzubauen. Die sind nach Auskunft (http://www.test.de/Energiesparlampen-Osram-strahlt-am-hellsten-1327630-0/) von Stiftung Warentest oftmals unverwüstlich und strahlen auch nach 19 000 Betriebsstunden noch hell und klar: „Bei einer so langen Lebensdauer rechnet sich der Kauf einer Sparlampe in jedem Fall“, urteilen die Warentester und gehen davon aus, dass eine 11-Watt-Sparlampe so hell wie eine normale 60-Watt-Glühbirne leuchtet und dabei rund 80 Prozent Strom einspart.
In Sachen Energiesparen raten Funk Uhr wie auch die Verbraucherzentralen zudem dazu, die Preise und Anbieter sorgfältig zu vergleichen und ggf. auch zu wechseln. Das ist, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband erklärt (http://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/web/stromanbieterwechsel_faq.html), heute dank der Online Portale denkbar einfach. Der Wechsel koste nichts, „und Wechselgebühren sind unzulässig!“
Achten sollten Wechselwillige auf kurze Vertragslaufzeiten (von höchstens einem Jahr) und kurze Kündigungsfristen (zwei Wochen zum Ende des Kalendermonats), um unter Umständen, wenn auch der neue Anbieter zu teuer wird, schnell erneut zum nächsten günstigeren Anbieter wechseln zu können.
Auch sollte man sich, gerade nach den Pleiten einiger Anbieter, niemals auf die Vorauszahlung von Komplett-Paketen, gar für ein ganzes Jahr, einlassen. Denn diese Summe dürfte im Insolvenzfall in aller Regel futsch sein: „Auch dann, wenn Sie weniger verbrauchen, zahlen Sie trotzdem das ganze Paket“, mahnen die Verbraucherschützer und glauben, dass damit dann auch die Tendenz, noch mehr Strom zu sparen, dahin ist.
Zudem sind diese Verträge meist so gemacht, dass jeder Mehrverbrauch, der über das vorab bezahlte Paket hinausgeht, mega-teuer wird. Auch sollte man sich, laut verbraucherzentrale-energieberatung.de, nicht von Wechselboni blenden lassen, da diese nur einmalig eingeräumt werden. Am besten programmiert man daher die Vergleichsrechner so, dass derartige Angebote herausgefiltert werden.
Natürlich helfen auch neue und energieeffiziente Geräte, die Stromkosten zu drosseln. So empfiehl die Funk Uhr auf Gütesiegel wie den ENERGY STAR zu achten. Denn der bürge dafür, dass solche Geräte im Betrieb wie auch im Stand-by-Modus jede Menge Strom sparen.
Der Haken an der Sache ist freilich der, dass gerade einkommensschwachen Haushalten das Geld für die neusten Computer und Drucker fehlt und mitunter selbst der neue Kühlschrank unerreichbar weit weg scheint. Das Thema wird uns, wie auch die Politiker und Hilfsverbände, also weiter begleiten!
Copyright by Peter Hoffmann