Umziehen, wenn der Nachwuchs keinen Kita-Platz hat!?

„Dutzende Klagen in Köln“, titelte (http://www.taz.de/!121632/) taz.de und thematisierte damit das Anliegen vieler Eltern, die in einer Tagesmutter keinen adäquaten Ersatz für einen Kita-Platz sehen. Die von vielen befürchtete Klagewelle scheint also anzurollen, nun, da seit August der Kita-Platz gesetzlich garantiert ist.

Wobei Experten, im Vorfeld, ja gewarnt hatten: „Rechtsanspruch auf Kita-Platz bis 2013 nicht einlösbar“, hieß (http://www.eltern.de/familie-und-urlaub/familienpolitik/krippenplatz.html) es zum Beispiel auf eltern.de. Die Nachfrage sei zu hoch, und in den Kommunen gäbe es weder genügend Geld noch ausreichend Erzieher für die zugesicherte Betreuung.

Wie wichtig ein Kita-Platz Eltern in der Tat ist, bekräftigt auch das Immobilien-Fachportal ImmobilienScout24. Denn deren Probleme, den Nachwuchs unterzubringen, hätten sich in den letzten Jahren immer weiter zugespitzt. Probleme, die offensichtlich einen hohen Leidensdruck ausgelöst haben. Ja, die Kita-Not sei ein Thema, das den Eltern unter den sprichwörtlichen Nägeln brennt, glaubt immobilienscout24.de und verweist (http://www.immobilienscout24.de/de/ueberuns/presseservice/pressemitteilungen/20130621.jsp) in (s)einer Pressemitteilung auf eine Umfrage, der zu Folge für viele Familien eine fehlende Kita oder auch Grundschule gar einen Umzugsgrund darstellt!

Grundlage für diese Aussage ist eine Umfrage bei über 500 Eltern von Kindern im Kita- und Grundschulalter. Der zu Folge spielt die „Infrastruktur“, die Eltern am Wohnort für ihren Nachwuchs vorfinden, eine größere Rolle, als viele von uns ahnen: Für nahezu alle Eltern von jüngeren Kindern (97 Prozent) sei eine wohnortnahe Kindertagesstätte bzw. Grundschule von sehr großer Bedeutung.

„Für jedes zweite Elternteil (48 Prozent) ist das sogar ein absolutes Muss“, zitiert ImmobilienScout24 die Wünsche junger Familien. Viele Eltern würden, im Zweifel, in der Tat lieber ihren Wohnort wechseln: „Für fast ein Drittel der Mütter und Väter wäre es definitiv ein Umzugsgrund, wenn es keine nahgelegene Kindertagesstätte bzw. Grundschule gäbe oder wenn sich die favorisierte Einrichtung nicht in der Nähe befändet!“ Immerhin knapp 60 Prozent würden einen Wohnortwechsel zumindest in Betracht ziehen.

Zahlen, die in den Ohren der Politiker klingeln müssten. Hier, beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend indes gibt man sich gelassen. Der monatelange Endspurt der Länder und Kommunen beim Kita-Ausbau würde sich offenbar auszahlen, orakelte  (http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Presse/pressemitteilungen,did=199488.html) Fachministerin Kristina Schröder noch im Juli. Man könne davon ausgehen, dass zum Inkrafttreten des Rechtsanspruches im August „nahezu ausreichend Kita-Plätze real in Betrieb sein werden“. Eltern indes sehen das, siehe oben, ein wenig anders.

Die Befragung zeigt, dass die Suche nach einer Kindertagesstätte den meisten Eltern Probleme macht, bestätigt immobilienscout24.de. Insofern werde der jetzige Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr durchaus begrüßt: „Dass sich an der jetzigen Kita-Situation in nächster Zeit etwas ändern wird, glauben jedoch die wenigsten!“

Tatsächlich würden 27 Prozent der Befragten nicht an die Zusicherungen der Politiker glauben und den Rechtsanspruch daher für zwecklos halten. Schade, wenn dies, die fehlenden Einrichtungen für den Nachwuchs, dann schlussendlich zum Auszug aus einem ansonsten schönen Heim führt …

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