Das Bett für jeden genau das richtige

Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch in seinem Bett: schlafend, träumend, lesend und hebend. So betrachtet ist das Bett das wichtigste Möbelstück. Man sollte es deshalb mit großer Sorgfalt aussuchen. Von ihm hängt es nämlich auch ab, ob wir tief und gut schlafen oder morgens wie gerädert aus den Federn steigen. Ein guter Schlaf jedoch ist die beste Arznei und die einfachste Therapie, um fit und jung zu bleiben.

Probeliegen ist das A und 0: Bevor Sie ein neues Bett kaufen, testen Sie es ungeniert, und zwar so lange, bis Sie sich entscheiden können! Nur dann finden Sie heraus, ob die Größe stimmt, ob Matratzen und Unterfederung zu hart oder zu weich sind – beides wäre verkehrt.

Das Bett für jeden Geschmack: Zur Auswahl stehen heute hauptsächlich zwei Betten-Typen: das Gestell- und das Polsterbett.

Liegen, welche komplett mit Schaumstoff gepolstert sind nennt man Polsterbetten; die Matratze ist mit dem gleichen Stoff überzogen. Die  Komfort-Ausführungen sind zum Teil mit  Beleuchtung, Radio oder gar Stereo-Anlage ausgestattet. Die jeweilige Matratze hat eine Unterfederung.

Gestellbetten zeigen Material: am besten Holz (passend zu dem Schlafzimmerschrank), Metall oder Kunststoff, und meist haben sie an Kopf- und Fußende einen Aufbau. Roste und Matratzen müssen in der Regel extra dazu gekauft werden. Zu den „Exoten“ zählen Wasserbetten und Futons.

  • Wassermatratzen passen in die meisten handelsüblichen Bettrahmen hinein (man muss also nicht unbedingt ein komplettes Wasserbett kaufen). Sie brauchen statt eines Rostes eine feste Holzplatte als Unterlage. Wasserbetten gibt es in Single- bis King-Size Größen (mit 380 bis 760 Litern), mit oder ohne Wellendämpfung. Die Wassertemperatur kann man bis auf 37 Grad bringen.
  • Der Futon ist eine seit Jahrhunderten in ganz Japan gebräuchliche Matte aus Naturstoffen (Rohbaumwolle und Schafwolle). Man kann sie zusammenrollen. Auch der oft mitgelieferte hölzerne Rahmen ist zusammenklappbar: Ideal bei Platzmangel oder als Gästebett.
Rainer Sturm  / pixelio.de

Die richtige Größe ist ganz erstscheidend. Die Standardgröße – nämlich 100 mal 200 Zentimeter – bietet den meisten Menschen genug Bewegungsfreiheit.

Doch wer länger als 185 Zentimeter ist, braucht eine Liegefläche von 210 bis 220 Zentimetern (Sondergrößen gibt es bis zu 240 Zentimeter). Für längere Betten ist allerdings ein Aufpreis von etwa 10 bis 20 Prozent zu zahlen – aber es lohnt.

Als alte Faustregel gilt Körpergröße plus 20 bis 25 Zentimeter = Bettlänge. Auch die Breite sollte man nicht zu knapp bemessen, damit auch die Arme entspannt liegen können. Mindestens 70 Zentimeter braucht man allein, wenn man mit angewinkelten Armen ruhig schläft. Bis zum Leintuch sollte das Bett rund 45 bis 55 Zentimeter hoch sein. Dann kann man bequem ein- und aussteigen, auch das Bettenmachen strengt weniger an.

Doppel- oder Einzelbett?

Das beliebte Französische Bett (mit Durchschnittsbreite 150 Zentimeter) ist eine schöne Sache für Singles, weil es eine durchgehende Matratze, also keine „Besucherritze“, hat. Aber für zwei Schläfer ist sie nur dann das richtige, wenn beide ungefähr gleich schwer sind -der leichtere Partner liegt sonst ständig auf einer „schiefen Ebene“. In breiten Betten mit einteiliger Matratze wird die Bewegung eines Partners auf den anderen übertragen. Das kann leicht zu Schlafstörungen führen, denn ein jeder Mensch wechselt seine Schlafposition pro Nacht bis zu sechzigmal.

Ein gemeinsames Bett mit zwei getrennten Rahmen und zwei einzelnen Matratzen kann dieses Problem vermeiden. Und: Zwei Menschen brauchen auch zwei Zudecken – selbst diejenigen, die im täglichen Leben alles miteinander teilen wollen. In eine große, gemeinsame Zudecke kann man sich nicht so einwickeln wie in eine Einzeldecke. Man friert leichter und schläft dann bei weitem nicht mehr so tief.

Wie man sich bettet, so liegt man – ein flapsiger Spruch, hinter dem sich aber viel Wahres verbirgt. Von Kopf bis Fuß regenerieren und erholen kann sich der Körper nur, wenn auch Wirbelsäule, Bänder und Muskulatur entspannen können und Herz und Kreislauf entlastet werden.

Die individuelle Matratze

Dazu gehört eine Matratze, die auf die persönlichen Schlafbedürfnisse des Einzelnen eingeht. Es gibt Prinzessinnen auf der Erbse und Fakir- Typen – die einen mögen’s weich, die anderen hart.

Schaumstoff – Matratzen sind entweder aus synthetischem Material – also nichts für Leute, die leicht schwitzen. Oder aus natürlichem Schaumgummi – der kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und die Temperaturen gut ausgleichen. Gute Schaumstoffmatratzen werden durch Einschnitte mit zusätzlichen Luftkammern bestückt.

Auf diese Weise lässt sich auch ihre Stärke variieren: hart in der Mitte und weich an Kopf- und Fußende. Je mehr Luft im Schaumstoff ist, um so leichter wird ihr Raumgewicht (gekennzeichnet als „R“):,, R 20” ist leicht, „R 35″ mittelschwer und „R 40″ schwer.

Je höher das Körpergewicht, desto mehr Raumgewicht muss die Schaumstoffmatratze haben. Dünner als neun Zentimeter sollte sie ohnehin nicht sein. Schaummatratzen können im Laufe der Zeit bröcklig werden, vor allem, wenn man sie oft und ausgiebig in der Sonne lüftet.

Federkern-Matratzen: haben Stahlfedern im Inneren, die umpolstert werden – mit Schaumstoff oder Polsterwatte und einer Schurwoll- oder Baumwoll-Abdeckung.

Vollhaar-Matratzen, zum Beispiel aus Rosshaar, sind schwerer, fester, teurer und weniger elastisch als Federkernmatratzen, werden aber wieder sehr beliebt.

In  jedem Fall wichtig: Eine einteilige Matratze hat eine bessere Stützwirkung als eine dreiteilige!

Der Matratzen-Unterboden muss elastisch und belüftet sein. Schlecht ist eine durchgehende Spanplatte, viel besser sind Lattenroste, Metallketten-Netze, sogenannte Patentfederroste oder eine Untermatratze mit Spezialfedern.

Bei Lattenrosten müssen die Latten auswechselbar sein und einzeln federn, Verstellbare Roste: Kauft man einen Rost mit Verstell- Mechanismus (gibt es auch mit Motor), so ist wichtig: Das Kopfteil muss kürzer als ein Drittel sein (der Verstellpunkt muss etwa 40 Zentimeter vom oberen Rand entfernt sein), Sonst wird der Brustkorb eingeengt, und Hals- und Brustwirbel werden beeinträchtigt. Roste, die sich jeweils zu einem Drittel aufrichten („knicken“) lassen, sind ungeeignet. Sie verspannen mehr als dass sie entspannen!

Bandscheiben-Matratzen: Sie sind an speziellen Partien durch Wasser- oder Luftschläuche verstärkt, die die Wirbelsäule im Nacken- wie auch im Lendenbereich schonend abstützen.

„Wendematratzen“ mit einer Sommer- und einer Winterseite erleichtern den Temperaturausgleich und werden obendrein auch noch gleichmäßig abgenutzt.

Ebenfalls empfehlenswert sind Matratzen-Bezüge, die sich zum Waschen oder Reinigen abnehmen lassen.

Wie alt wird eine Matratze?

Ob preiswert oder ganz teuer – sie ist keine Anschaffung fürs Leben: nach zehn Jahren hat sie in der Regel ausgedient!

Von jenen althergebrachten voluminösen, schweren PIumeaus haben wir glücklicherweise Abschied genommen. Sie sind jetzt vorwiegend durch abgesteppte Flach- Bettdecken mit Gänse- und Entenfedern- oder Daunen- Füllung ersetzt.

Die Zudecke soll etwa so lang sein wie die Matratze, nämlich 200 bis 220 Zentimeter, aber breiter als die Matratze, nämlich 135, 155 oder 200 Zentimeter. Daunen sind am elastischsten, weil sie keine Federkiele haben. Schafwolle ist am wenigsten elastisch; ihr Vorteil: Sie kann – das zeigt die Erfahrung – Rheumaschmerzen lindern. Für eine 135 mal 200 Zentimeter große Zudecke braucht man rund eintausend Gramm Füllung: Federn oder Wolle. Wie Matratzen gibt es auch Zudecken in Sommer- und Winter- Ausführung.

Das richtige Kopfkissen

Auch die Kopfkissen sind nicht mehr die alten. Statt der traditionellen quadratischen Kissen (80 mal 80 Zentimeter) empfehlen Orthopäden seit langem kleine Kopfkissen im Format 40 mal 80 Zentimeter, die nur noch den Kopf stützen und nicht mehr die Schulterpartie, was leicht zu Verspannungen führt, weil sie die Nackenwirbel abknicken können. Mediziner halten kleine Kissen mit eingenähter Nackenstütze oder eine zusätzliche Nackenrolle für das Optimale.

Natur-Materialien für Bettfüllungen, Bettwäsche oder Matratzen sind am besten. Sie sorgen für ein ausgeglichenes Raumklima und nehmen viel Feuchtigkeit auf. Man muss sich klarmachen, dass jeder Mensch pro Nacht fast einen Liter Flüssigkeit als Schweiß und mit der Atemluft verliert. Deshalb müssen Inletts nach zwei, drei Jahren ersetzt und die Federfüllung muss dann gereinigt werden.

Das Bett soll eine Insel sein, in der man Ruhe und Geborgenheit findet. Aber dazu gehören auch unbedingt

• richtiges Licht (Wandlese- oder Nachttisch-Leuchte) – sanft, warm, stimmungsvoll, auch

mit einem Dimmer versehen. Und die Deckenleuchte soll vom Bett aus zu schalten sein;

• die Farben: Sind die Wände des Schlafzimmers schon bunt, sollte die Bettwäsche pastellig oder weiß sein (oder umgekehrt), sonst findet das Auge keine Ruhe;

• der richtige Standpunkt: Nicht alle Menschen fühlen sich in einem Bett wohl, das frei im Raum steht. Sie brauchen eine Ecke oder wenigstens eine Wand neben dem Bett, um sich geborgen zu fühlen. So manches Schlafproblem ließe sich lösen, indem man einfach das Bett im Zimmer verrückt;

• die Raum-Temperatur: Das Schlafzimmer ist kein Ort zum Abhärten (dafür eignet sich die kalte Dusche viel  besser). Temperaturen zwischen 14 und 18 Grad sind richtig (sind sie höher, muss für mehr Luftfeuchtigkeit gesorgt werden).

Besser als sperrangelweit geöffnete Fenster (insbesondere in kühleren Jahreszeiten) sind Oberlichter oder kippbare Fenster. Durch sie kommt weniger Zugluft ins Zimmer. Das vermeidet Unterkühlung.

Ein Bett in Reserve – das Gästebett: Angebote gibt es heute ohne Zahl – Klappliegen mit Polster-Aufsatz, als Klapp- oder Auszieh-Couch (oder -Sessel), im Schrank versteckt und, und, und .

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