Lust und Frust bei der Zwangsversteigerung

Des einen Freud, des anderen Leid … wo gilt das mehr als dann, wenn, vor Gericht, ein echtes Schnäppchen in Sachen Immobilienerwerb gemacht wird!?

„Dort, wo Immobilien zwangsversteigert werden, gibt es nicht nur glückliche Neueigentümer, sondern auch Menschen, die ihr Haus verlieren“, macht der Verband privater Bauherren (www.vpb.de) auf die Kehrseite der Medaille aufmerksam.

Dennoch gibt es natürlich ganze Portale, die Objekte, die zur Versteigerung anstehen, zahlungs- und risikofreudigen (denn eine Besichtigung wird nur selten möglich sein!) Kunden vorstellen. Ebenso listen die ganz normalen Immo-Portale meist diverse Wohnungen und Häuser, die – „dank“ Zwangsversteigerung und Bankverwertung -, einen exorbitant günstigen Preis haben.

Vor allem für routinierte Anleger ein guter Deal!

Dabei gibt es nichts, was nicht unter den Hammer kommt. Ob Gewerbe, Grundstück, Haus oder Wohnung … nahezu jede Immobilie kann, via Zwangsvollstreckung, ihren Eigentümer wechseln. Ein Verfahren, das vor allem von Sparfüchsen regelrecht zelebriert wird. Kein Wunder also, dass die Fans von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ auch Fernsehekel Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim „Jo“ Gerner (gespielt von Wolfgang Bahro) schon mal beim Studium der Versteigerungskataloge erlebt haben: „Insbesondere gewerbliche Käufer schauen sich in ihrer Region genau an, welche Immobilien demnächst zur Zwangsversteigerung anstehen“, bestätigt (http://www.finanztip.de/tip/home/0-immobilien-zwangsversteigerung.htm#ixzz2qMHKRR1p) die Finanztip GmbH.

Rechtzeitig aktiv werden und damit das Schlimmste vermeiden!

Damit es vielleicht erst gar nicht so weit kommt, sollten Hausbesitzer mit finanziellen Sorgen so früh wie möglich handeln, rät der Verband Privater Bauherren: „Zum Beispiel kann der gezielte Verkauf der Immobilie sinnvoll sein, um mit einem Schnitt die Schulden zu kappen!“

Leider jedoch sieht die Realität anders aus und erleben wir viele, die den Kopf in den sprichwörtlichen Sand stecken. Denn nach VPB-Erfahrung warten viele Hausbesitzer zu lange, bevor sie etwas unternehmen: „Die Sorge, ihr Haus zu verlieren und damit auch viele Träume beerdigen zu müssen, dazu vielleicht noch die Furcht vor dem Spott von Verwandten und den Vorwürfen der Familie, hindern viele letztendlich daran, eine Entscheidung zu fällen“, benennt die Presseabteilung die Gründe, warum viele eine Entscheidung hinauszögern.

Notfalls einen klaren Schnitt machen!

Dabei wäre der geordnete Verkauf der Immobilie in jedem Fall besser als eine Zwangsversteigerung, denn die kann sich, so der VPB, über Monate hinziehen. Hat man(n), bzw. Frau, sich zum Verkauf durchgerungen, gelte es, eine Bilanz ziehen: Wie hoch sind die Schulden? Was kann die Familie beim Hausverkauf realistisch erlösen? Was sagt die Bank dazu?

Tatsächlich dürfe man es, so die VPB-Berater, bei der Preisgestaltung nicht übertreiben. Denn utopische Vorstellungen verzögern jeden Verkauf – ganz gleich, ob der Immobilienverkäufer das Geld braucht oder genügend Zeit hat.

Auch spricht es sich nach Auskunft der Makler und des VPB herum, wenn ein Objekt lange auf dem Markt ist: „Viele mutmaßen dann, mit dem Haus sei etwas nicht in Ordnung!“ Ein Ruf, der den Preis dann nochmals in den Keller drückt. Also lieber gleich einen realistischen Preis fordern und damit schnell(er) einen Käufer finden, raten die Experten.

Wenn die Last auf mehrere Schultern verteilt wird?

Die sehen eine Alternative in einer teilweisen Vermietung. Denn auch die kann die Schuldenlast drücken. Hier gilt es also zu rechnen, ob so die Finanzierung doch noch gestemmt wird.

Wenn das nicht klappt und alles zu spät ist, sollten sich Hausbesitzer bei der Versteigerung kooperativ zeigen, mahnt der Verband privater Bauherren. Schließlich sei es im eigenen Interesse, einen möglichst hohen Preis für die Immobilie zu erzielen. Deshalb rät der VPB, Interessierte zur Besichtigung ins Haus zu lassen und dabei die Vorzüge der Immobilie anzupreisen.

Tatsächlich sollten sich auch potentielle Bieter überlegen, ob diese Methode, gegenüber einem „Blindflug“, nicht der bessere Weg ist. Denn wer ohne Besichtigung (er)steigert, kann sich nicht sicher sein, was ihn letztendlich erwartet. Womöglich besitzt er sonst zum Schluss ein Objekt, das zunächst entkernt werden muss und jede Menge Investitionen und Arbeit erfordert!

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