Die Folgen und Chancen der Energiewende für Hausbesitzer
Im Jahr 2011 rief Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts der Katastrophe von Fukushima die Energiewende aus. 2012 wurde dann das Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) „Energieeffizient Sanieren“ erweitert. Zugleich erhöhte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seine Zuschüsse für energetische Sanierungen (zuletzt 2013). Diese Maßnahmen sind Teil des nationalen Plans, den Atomstrom durch erneuerbare Energien zu ersetzen um den klimafeindlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die privaten Haushalte spielen dabei eine große Rolle. Denn sie setzen fast die Hälfte der schädlichen Emissionen frei. 75 % des Baubestandes in Deutschland sind älter als 30 Jahre, und damit weder bautechnisch noch bei den Heizungsanlagen auf dem modernen energetischen Stand. Entsprechend konzentriert sich der Gesetzgeber bei der Förderung auf Bestandsbauten. Aber auch Neubauten profitieren von den neuen Regelungen. Denn diese Hausbesitzer können ebenfalls Fördermittel in Anspruch nehmen und den erreichten Stand der Technologie für die Senkung der ständig steigenden Energiekosten nutzen. Aus diesem Grund erklärt die Redaktion des Hausbau Portal Haus-XXL, wie Hausbesitzer die Energiewende für sich nutzen können.
Staatliche Förderung für Sanierungsprojekte
Für Hausbesitzer sind vor allem drei Seiten der staatlichen Förderung interessant:
1. Beim Wandel des Energiemix handelt es sich um einen Prozess über Jahrzehnte, der den erforderlichen Langzeit-Investitionen einen sicheren Rahmen gibt.
2. Gefördert wird alles, was der Energie-Effizienz dient und die erneuerbaren Energien voranbringt
3. Neue Trends werden zügig in das Förderprogramm aufgenommen (z.B. Solarstromspeicher im Jahr 2013)
Die Förderung kann als direkter Zuschuss oder als zinsgünstiges Darlehen mit entsprechend verringerter Tilgung in Anspruch genommen werden. Das gibt jedem Hausbesitzer freie Hand, auch größere Sanierungsprojekte vorzunehmen.
Die Förderung beginnt weit vor dem Einsatz erneuerbarer Energien. Hausbesitzer können den Wert ihrer Immobilien durch eine geförderte energetische Sanierung erhöhen. Seit 2009 gilt die Energiesparverordnung (EnEV), die den Energiepass für jeden Bau zwingend erforderlich macht. Jeder Hausbesitzer muss ohnehin im Laufe der Jahre die Werterhaltung seiner Immobilie mit baulichen Maßnahmen sichern. Da ist es gut, wenn es Zuschüsse bis zu einem Viertel der Kosten vom Staat gibt. Gefördert werden nämlich nicht nur komplette Sanierungsprojekte, sondern auch Einzelmaßnahmen wie Dachdämmung, Fenstertausch oder das Einsetzen von neuen Türen.
Zuschüsse für Heizungs- und Stromanlagen
Besonders belohnt werden der Austausch veralteter Heizungssysteme gegen moderne Brennwerttechnik und/oder die Kombination der Heizung mit erneuerbaren Energien. Diese Förderung ist doppelt interessant: zum einen gibt es einen direkten Zuschuss, zum anderen werden die Energiekosten dauerhaft gesenkt. Wer seine Gasheizung mit einer heizungsunterstützenden Solartherme verbindet, kann bis zu 70 % seiner Kosten für Wärmeenergie einsparen. Auch schon der Austausch des alten Heizungskessels gegen einen neuen bringt bereits 500 Euro Zuschuss (Kesseltauschbonus). Die BAFA hält weitere Boni in dieser Größenordnung bereit, wenn es sich um besonders effiziente Systeme (Effizienzbonus) oder Verbundlösungen (Wärmenetzbonus) handelt.
Werden erneuerbare Energien einbezogen, kommen auch der Regenerative Kombinationsbonus oder Zuschüsse für Wärmepumpen, Biomasse-Anlagen oder Solarsysteme in Frage. Allein für jeden Quadratmeter Solarkollektorfläche gibt es 90 Euro vom Staat; bei Anlagen über 40 Quadratmeter sogar 150 Euro pro Quadratmeter. Eine energetische Komplettsanierung zum Effizienzhaus mit alternativen Komponenten kann bis zu 19.000 Euro Unterstützung bringen.
Trotz sinkender Einspeisevergütung bleibt auch die Erzeugung von Solarstrom interessant. Auf Grund der ebenfalls stark gesunkenen Anlagenpreise können Hausbesitzer ihren Strom mit der Kraft der Sonne derzeit bereits 50 % günstiger erzeugen als er von den Energielieferanten angeboten wird.
Der Vorteil des modernen Bauens liegt ohnehin in der Energie-Effizienz. Die Förderregelungen bieten Hausbesitzern auf allen Ebenen und dauerhaft die Möglichkeit, sich dabei kräftig unterstützen zu lassen.